Viktoria Prettenhofer-Pichler aus Leitersdorf und ihre Freunde sind auf dem Weg mit 3 Fahrzeugen und Anhängern zur ukrainischen Grenze Uschhorod (Ужгород) bei Vyšné Nemecké in der Slowakei.
Privatpersonen machen sich auf den Weg zur ukrainischen Grenze.
Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das vermögen viele.
Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818-1888)
Viktoria erklärt, wie ihre Aktion von Stunde zu Stunde größer wurde. Ursprünglich wollte sie einem Freund, mit dem sie gemeinsam studiert hat, in Kiev helfen. Eigentlich wollte sie mit ihrem Mann Andreas an die Grenze fahren und ihren Freund abholen.
Sie erzählte ihren engsten FreundInnen vom Vorhaben und sie haben gleich gemeint: „Wenn du schon fährst, lass mir dir ein paar Sachen für die Menschen mitgeben“.
Dieser Hinweis verbreitete sich super schnell innerhalb ihres Freundeskreises und innerhalb der Gemeinde. Aber nicht nur dort, sondern auch vom Nachbarort kamen die Leute mit Nahrungsmitteln, Kindersachen, Decken und weiteren praktischen Alltagsgegenständen.
Die ortsansässige Ärztin sowie befreundete MedizinerInnen haben gleich ein großes Medikamenten- und Wundversorgungspaket zusammengestellt.
Zu ihrem Haus in Leitersdorf kamen mehr und mehr Menschen, Kinder, Erwachsene und SeniorInnen mit Schachteln. Alle halfen zusammen, jeder packte dort an, wo es gerade notwendig war und das ohne um Hilfe gefragt worden zu sein. Viktorias FreundInnen und NachbarInnen halfen beim Sortieren und Beschriften aller Sachspenden, die sie dann in Schachteln verpackten.
Kinder kamen und haben die Schachteln mit Herzen und Sprüchen verziert und mitgeholfen die Dinge in die Schachteln zu verpacken.
Überwältigt vom Engagement aller und den vielen Sach- und Geldspenden, wusste Viktoria gleich, dass sie jetzt größere Transportmittel und auch Fahrer benötigt.
Viktoria und Andreas Prettenhofer-Pichler
Bei der Grenze
Die Fahrt zur Grenze hat zehn Stunden gedauert. Mit Anhänger und großen Fahrzeugen ist man langsamer unterwegs und Stau gab es auch. Ich war überrascht, wie organisiert hier alles ist (nun, ich kenne die Lage an der afghanisch-pakistanischen Grenze -> Bericht hier: /reise/pakistan-2021/).
Alles lief sehr ruhig und geordnet ab. Die MitarbeiterInnen der Hilfsorganisationen haben sich direkt beim Grenzübergang am Rand aufgestellt. Mit Informationszelten, Erstversorgung und Essenständen. Die HelferInnen sprachen ukrainisch, slowakisch, russisch, englisch, deutsch, und weitere Sprachen.
Wo kannst du Hilfsgüter hinbringen?
Wichtig ist auf jeden Fall, dass die Hilfsgüter richtig verteilt und der Weitertransport organisiert ist. Für Privataktionen kann man die Sachen zu einem der Hauptverteillager bringen.
Hier findest du das Lager: https://maps.app.goo.gl/WPtUNuEwoo34GscD8
Das Lager ist bei der Firma KUZMA Stavebniny (+421 918 795 055).
Welche Dinge werden gebraucht?
Unbedingt vorher informieren, was gebraucht wird. Kontaktiere z.B.: Das (Internationale) Rote Kreuz und die Hilfsorganisationen, welche vor Ort an der Grenze die Verteilung organisieren (z.B. die Malteser).
Der LKW ist voll beladen
Der örtliche Sportverein, Freiwillige aus den umliegenden Dörfern helfen an der Grenze bei der Sortierung, Beschriftung und Verladung auf den LKW. Da passt ganz schön viel rein in so einen großen Sattelschlepper. Um Mitternacht ist der LKW voll beladen und macht sich direkt auf den Weg in die Ukraine, wo die Sachspenden dann gezielt verteilt werden.
Das sagt Vikoria Prettenhofer-Pichler Die Hilfsaktion von „Tori und ihrer tollen Hilfstruppe“ ist ein wunderbares Beispiel dafür, was eine gut funktionierende Zivilgesellschaft alles leisten kann. Es ist auch ein Beispiel für eine gelingende humanitäre Hilfe, die noch dazu unbürokratisch und mit relativ wenig Aufwand organisiert und erfolgreich zu Ende gebracht wurde. Möglich gemacht haben diese Aktion die vielen zahlreichen kleinen und großen Helfer*Innen, die sich in unterschiedlichster Art und Weise daran beteiligt haben und nicht lange überlegt, sondern einfach getan haben. Ich sage DANKE für jeden einzelnen Beitrag, für das Engagement, die Hilfsbereitschaft, die Solidarität sowie für die Güte und Großzügigkeit und auch für das große Vertrauen, dass ihr uns, und ganz besonders mir entgegengebracht habt. Die Zusammenarbeit mit euch hat uns große Freude bereitet und einigen Menschen in der Ukraine zumindest ein Lächeln auf ihr Gesicht gezaubert. Abschließend noch ein bekannter Ausspruch, der zum Nachdenken anregen soll: „Wer ein einziges Menschenleben rettet, der rettet die ganze Welt!“ Genau dieses Gefühl hatte ich, als ich von der Reise zurückgekehrt war. Vielen Dank <3 Viktoria
Fotos
Hinweis
Grundsätzlich ist abzuraten eine eigene Aktion zu starten. Besser ist es sich mit anderen großen Hilfsorganisationen zusammenzuschließen. Frag in deinem Ort nach, ob die Gemeinde etwas plant. Spenden an Volkshilfe und Nachbar in Not.
Wundschuh und Umgebung
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Danke
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Ich danke euch von Herzen.
Super!